Ich saß auf dem Sofa, mit einer dampfenden Tasse Tee, die Beine unter eine Decke geschoben. Mein Tag war voll gewesen – du weißt schon, so ein Tag, an dem du das Gefühl hast, du hast alles gegeben, aber nichts für dich getan.
Dann kam die Nachricht:
„Hey, kannst du morgen für mich einspringen?“
Ich spürte sofort dieses kleine Ziehen im Bauch. Mein Körper wusste längst die Antwort. Aber meine Finger? Die tippten:
„Klar, kein Problem :)“
Und in dem Moment... hasste ich mich ein kleines bisschen dafür. Wieder einmal.
Kennst du das?
Als Kind hast du vielleicht oft gehört:
„Sei doch nicht so egoistisch.“
„Hilf doch, das tut man einfach.“
„Ein braves Mädchen sagt nicht Nein.“
Also hast du gelernt, dass Zustimmung Sicherheit bringt. Dass du gemocht wirst, wenn du hilfst. Dass Nein sagen gefährlich ist – für Beziehungen, für Harmonie, für Liebe.
Und heute? Zuckt dein „Ja“ oft reflexartig heraus, bevor du überhaupt spürst, was du willst.
Ich erinnere mich an eine Freundin, die mich mal fragte, ob ich ihr bei einem Umzug helfen könnte. Ich war völlig überfordert mit meinem eigenen Leben zu dem Zeitpunkt – aber sagte trotzdem Ja. Warum? Weil ich Angst hatte, nicht mehr „Teil“ zu sein. Weil ich dachte, ich muss mich beweisen. Zeigen, dass ich loyal bin. Hilfsbereit. Gut.
Im Nachhinein wusste ich: Ich hätte mir selbst treu bleiben müssen.
Aber damals war der Wunsch, gemocht zu werden, größer als mein Bedürfnis nach Luft.
Wenn du Nein sagst, kann es sich anfühlen wie:
„Ich enttäusche sie.“
„Ich bin unzuverlässig.“
„Ich bin egoistisch.“
Aber weißt du was?
Ein Nein ist keine Lieblosigkeit. Es ist ein Ausdruck von Selbstachtung.
Ich erinnere mich noch gut an das erste Mal, als ich wirklich bewusst Nein sagte. Ich war nervös, mein Puls ging hoch. Aber danach… fühlte ich mich ruhig. Klar. Frei. Und ich dachte: Wieso habe ich das nicht schon viel früher gemacht?
Ein klares Nein schafft Orientierung. Die Menschen in deinem Umfeld merken, dass du es ernst meinst – und dass du dich selbst ernst nimmst.
Und weißt du was? Das macht dich nicht unnahbarer, sondern greifbarer. Authentischer.
Jedes Nein ist wie ein kleiner Ziegelstein, mit dem du dein eigenes Fundament stärkst.
Du hörst dir selbst wieder zu.
Du nimmst dich wichtig.
Und plötzlich bist du nicht mehr abhängig von der Meinung anderer.
So geht’s:
„Ich finde es schön, dass du an mich denkst.“
„Ich kann das diesmal nicht übernehmen.“
„Vielleicht klappt’s beim nächsten Mal – oder du fragst XY?“
So bist du freundlich, aber klar. Kein schlechtes Gewissen nötig.
Manchmal reicht ein Satz wie:
„Ich muss kurz schauen, ob das für mich passt.“
Und dann: atmen. fühlen. entscheiden.
Diese kleine Pause gibt dir Raum. Und Raum ist oft genau das, was fehlt.
Ich stelle mir oft vor, dass ich auf meiner Veranda sitze. Vor mir ein kleiner Gartenzaun.
Jede Bitte klopft freundlich am Tor.
Und ich darf entscheiden: Lasse ich sie herein? Oder nicht heute?
Diese Visualisierung hilft mir so oft, bei mir zu bleiben.
Hier ein paar Sätze, die ich gesammelt habe – vielleicht magst du dir deine eigenen bauen:
„Das fühlt sich gerade nicht stimmig an.“
„Ich brauche gerade Zeit für mich.“
„Danke fürs Fragen – ich schaffe das diesmal nicht.“
Du musst nicht spontan formulieren. Manchmal ist ein geübter Satz genau das, was dich sicher macht.
Nein sagen ist ein Muskel. Du musst nicht gleich mit dem schwersten Gewicht anfangen.
Fang an mit:
der Tüte im Laden, die du nicht brauchst
dem „kurzen“ Anruf, zu dem du keine Lust hast
der Serienempfehlung, die dich null interessiert
Diese kleinen Neins bauen deinen Mut-Muskel Stück für Stück auf.
Dann passiert genau das:
Er nimmt es persönlich.
Aber das ist nicht dein Thema.
Ein liebevoll ausgesprochenes Nein sagt nicht: „Ich lehne dich ab.“
Es sagt: „Ich achte auf mich.“
Und wer das nicht respektieren kann, zeigt dir vielleicht gerade etwas Wichtiges.
„Ich enttäusche andere.“
➡ Du enttäuschst dich, wenn du immer Ja sagst.
„Ich muss für alle da sein.“
➡ Nein. Du darfst auch für dich da sein.
„Ich bin egoistisch.“
➡ Nein sagen ist Selbstfürsorge – nicht Selbstverliebtheit.
Klar, ehrlich, befreiend – ein Buch wie ein Gespräch mit einer mutigen großen Schwester.
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Ich habe mir damit eine neue Gewohnheit aufgebaut: Jeden Abend notiere ich ein Nein, das mir gelungen ist.
👉 Zum Journal * Das hat mir sehr geholfen.
An Tagen, an denen es mir schwerfällt, ziehe ich eine Karte. Sie erinnert mich: Ich darf Nein sagen.
👉 Diese Karten ansehen*
…auf dich hören.
Und an einer Stelle Nein sagen, wo du sonst geschwiegen hättest.
Danach: Schreib auf, wie es sich angefühlt hat.
Ich verspreche dir:
Es wird nicht perfekt sein.
Aber es wird ehrlich sein.
Und das ist ein verdammt guter Anfang.
👉 Lies auch: „Mini-Gewohnheiten für ein besseres Leben“ – kleine Veränderungen, große Wirkung.
Oder: Hol dir meinen kostenlosen Guide „Vergiss Motivation“ – wenn du lernen willst, wie du dranbleibst, ohne dich zu pushen.
Mit leiser Klarheit,
und einer warmen Tasse Tee –
Anna
P.S.: Wenn du gerade an einem Punkt bist, an dem Nein sagen sich noch falsch anfühlt – sei liebevoll mit dir. Du lernst nicht Härte, sondern Selbstachtung. Und das braucht Zeit. Du bist nicht allein.
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ÜBER DEN AUTOR
Anna Kammerer
Ich bin nicht hier, um dich zu motivieren – sondern um dich zu verstehen.
Ich kenn das Gefühl, motiviert anzufangen… und dann doch wieder aufzuhören.
Nicht, weil ich's nicht ernst meinte – sondern weil der Alltag lauter war.
Heute baue ich keine perfekten Routinen mehr.
Ich baue kleine, einfache Gewohnheiten, die wirklich zu mir passen.
Und genau darum geht’s hier: Impulse, die sich leicht anfühlen – aber tief wirken.
Wenn du das Gefühl kennst, immer wieder bei Null zu starten:
Du bist hier genau richtig. 💛
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