Warum kleine Schritte im Unklaren oft genau das sind, was wir brauchen
Neulich, ein früher Morgen irgendwo zwischen Erdinger Moos und Kaffeeduft.
Die Welt draußen war in ein milchiges Grau getaucht, der Tau hing noch schwer auf den Wiesen, und die Alpen am Horizont hatten sich komplett hinter den Wolken versteckt.
Es war so ein Tag, an dem selbst die Berge keine klare Richtung zeigen.
Ich stand mit einer Tasse Kaffee am Fenster, die Schultern noch halb im Schlaf, der Kopf voll Gedanken.
Keine großen Katastrophen – nur dieses diffuse Gefühl:
„Ich müsste was ändern. Aber was genau?“
Kennen wir alle, oder? Diese Phasen, in denen sich das Leben anfühlt wie ein halb gelöster Knoten.
Man hat tausend offene Tabs im Kopf – aber keinen Plan, welchen man schließen soll.
Und genau in diesem Moment kam dieser kleine, leise Gedanke:
„Ich weiß nicht wohin – aber ich gehe trotzdem.“
Nicht, weil ich besonders diszipliniert oder durchgeplant bin.
Sondern, weil ich gelernt habe:
Manchmal bringt dich das Gehen dorthin, wo Denken allein dich nicht hinführt.
Viele von uns sind damit aufgewachsen:
Erst das Ziel, dann die Handlung.
Erst das Warum, dann das Wie.
Aber was, wenn gerade alles schwammig ist?
Wenn du nicht weißt, ob du kündigen, bleiben, anfangen oder einfach nur wieder durchschlafen willst?
Dann passiert oft: nichts. Stillstand.
Weil der Weg fehlt, bleiben wir stehen.
Dabei kann gerade dann ein kleiner Schritt Gold wert sein.
Kein großer Umbruch.
Kein 5-Jahres-Plan.
Sondern ein einfacher Spaziergang.
Fünf Minuten.
Ohne Musik, ohne App, ohne Erwartung.
Denn Bewegung kann auch Selbstzuwendung sein.
Nicht als Pflicht.
Sondern als liebevoller Impuls.
So wie ein Händedruck mit sich selbst.
Ich nehme dann mein Notizbuch* mit. Ich liebe es, weil der Stift gleich mit dabei ist.
Nicht um To-dos zu notieren – sondern Gedanken, Stimmungen, Mini-Einblicke.
Ein Satz, der bleibt: „Ich gehe nicht, um etwas zu erreichen. Ich gehe, um bei mir anzukommen.“
Große Veränderungen sind sexy.
Aber anstrengend.
Die Wahrheit?
Nachhaltige Veränderung beginnt fast immer im Kleinen.
Nicht mit einem „Ich laufe jetzt jeden Morgen zehn Kilometer“. Sondern mit:
Fünf Minuten am Waldrand stehen.
Eine Runde um den Block drehen – ohne Ziel.
Einen Stein mitnehmen, der gut in der Hand liegt.
Diese Mini-Gewohnheiten haben Kraft.
Weil sie sanft sind. Und ehrlich. Und weil sie nicht darauf warten, dass du "motiviert genug" bist.
👉 BJ Fogg, Verhaltensforscher aus Stanford, nennt das „Tiny Habits“: Wenn du kleine, realistische Handlungen regelmäßig wiederholst, verändern sie dein Verhalten nachhaltig – ganz ohne Druck.
Und das Beste: Du brauchst keine Ausrüstung.
Nur dich selbst.
Vielleicht ein Paar bequeme Kopfhörer, so wie diese kleinen Soundcore-Teile* und dein Lieblingslied.
Mehr nicht.
Psychologisch ist das Ganze übrigens gut belegt.
📌 „Mood follows action“ – unsere Stimmung folgt oft der Handlung, nicht andersherum.
📌 Bewegung reduziert nachweislich Stresshormone wie Cortisol und erhöht Serotonin.
📌 Schon 10 Minuten Gehen am Tag können die Hirnaktivität verändern – in Richtung Klarheit und emotionaler Balance.
Aber viel wichtiger als Studien: Wie es sich für dich anfühlt.
Der Spaziergang ist kein Selbstoptimierungstool.
Er ist ein Angebot.
Eine Möglichkeit, dich wieder zu spüren – ohne dass du gleich dein Leben neu sortieren musst.
Melina war monatelang wie eingefroren.
Kreativität?
Tot.
Struktur?
Fehlanzeige.
Ihr Therapeut empfahl: „Gehen Sie jeden Tag eine kleine Runde – egal, ob Sie Lust haben.“
Erst war sie wütend.
Dann widerwillig.
Dann ging sie.
Fünf Minuten, zehn Minuten. Mit Musik, später ohne.
Irgendwann kam da wieder etwas: ein Gedanke. Ein Satz. Ein Bild.
Heute sagt sie: „Ich bin mir selbst im Gehen wieder begegnet.“
Jens war analytisch, erfolgsorientiert, durchgetaktet.
Nach der Trennung fiel er in ein Loch.
Statt Pläne zu machen, fing er an, abends einfach loszugehen.
Ohne Ziel.
Ohne Uhr.
Er erzählt: „Ich habe zum ersten Mal seit Jahren wieder gemerkt, wie still es draußen sein kann. Und wie laut in mir.“
Die Spaziergänge wurden sein Anker.
Heute nimmt er sein Mini-Notizbuch mit, schreibt Beobachtungen, Gefühle, Fragen auf.
Kein Therapieersatz – aber ein echtes Ritual.
Claudia hatte immer alles durchgeplant – jetzt wusste er plötzlich nicht mehr, was kommen sollte.
Statt Plänen fing er an zu gehen.
Jeden Tag, 15 Minuten, durch die Felder hinter ihrem Haus.
„Ich dachte, ich brauche ein Ziel. Aber ich brauchte nur Luft, Weite, Zeit.
➡️ Nein. Du darfst dich einfach bewegen. Auch im Unklaren. Gerade dann.
➡️ Doch. Jeder einzelne Schritt zählt. Auch wenn du mal aussetzt.
➡️ Falsch. Du darfst gehen, um zu fühlen – nicht um zu leisten.
Vielleicht ist genau jetzt der Moment, in dem du dich erinnerst:
Du musst nicht perfekt sein.
Du musst nicht alles wissen.
Du musst nur losgehen – in deinem Tempo.
Auf deine Weise.
Ob über taunasse Wiesen, durch ein Wohnviertel in der Dämmerung oder einfach im Kreis um den See:
Bewegung ist kein Fluchtweg. Sie ist oft die Rückkehr zu dir selbst.
Du gehst nicht, weil du alles im Griff hast.
Du gehst, weil du dir gerade genug bist.
Und das ist vielleicht die stärkste Form von Selbstfürsorge.
Wenn du dich auf deinem Weg begleiten lassen willst, könnten dir diese Dinge gefallen – alles persönliche Empfehlungen, die ich selbst nutze oder weiterempfehle:
🎧 Soundcore-Teile*: Wenn du lieber mit Musik im Ohr losgehst.
📓 mein Notizbuch: Für Gedanken, die beim Gehen auftauchen.
Die mit * markierten Links sind persönliche Empfehlungen. Wenn du über einen davon bestellst, bekomme ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich. Danke, dass du meinen Blog auf diese Weise unterstützt.
Und jetzt?
Mach’s dir einfach.
Zieh deine Schuhe an.
Nimm einen tiefen Atemzug.
Geh los. Ohne Ziel, aber mit dir.
Vielleicht klärt sich unterwegs mehr, als du denkst.
Deine Anna
ÜBER DEN AUTOR
Anna Kammerer
Ich bin nicht hier, um dich zu motivieren – sondern um dich zu verstehen.
Ich kenn das Gefühl, motiviert anzufangen… und dann doch wieder aufzuhören.
Nicht, weil ich's nicht ernst meinte – sondern weil der Alltag lauter war.
Heute baue ich keine perfekten Routinen mehr.
Ich baue kleine, einfache Gewohnheiten, die wirklich zu mir passen.
Und genau darum geht’s hier: Impulse, die sich leicht anfühlen – aber tief wirken.
Wenn du das Gefühl kennst, immer wieder bei Null zu starten:
Du bist hier genau richtig. 💛
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