„Und dann stand ich da. Auf dem Hotelflur. Barfuß. Ohne Ahnung, wie ich dort hingekommen war.“
Die Teppichfasern unter meinen Füßen fühlten sich weich an. Fast tröstlich. Irgendwo hinter mir fiel eine Tür ins Schloss. Vielleicht war es meine? Vielleicht auch nicht.
Ich hatte gerade 12 Stunden im Zug verbracht, zwei Meetings hinter mir und gefühlt 57 Mal „noch schnell“ die Mails gecheckt. Mein Kopf rauschte. Mein Herz raste. Und mein Körper hatte einfach – ausgeschaltet.
Was war passiert?
Die Antwort: Nichts. Oder besser gesagt: zu viel. Zu viele Reize, zu viele Erwartungen, zu viele „Ich-muss-nochs“. Und vor allem: keine meiner Gewohnheiten.
Denn genau das passiert, wenn wir unterwegs sind:
Unsere Routinen – die uns im Alltag Halt geben – zerbröseln im Trubel der Geschäftsreise. Statt Yoga: Meeting-Marathon. Statt gesundem Frühstück: Coffee-to-go und Croissant. Statt ruhigem Abendritual: Netflix im Hotelbett und WhatsApp bis Mitternacht.
Das Problem daran ist nicht, dass wir „Fehler machen“. Das Problem ist:
Wir verlieren das Gefühl für uns selbst.
Und genau deshalb lohnt sich dieser Artikel für Dich. Denn ich zeige Dir, wie Du trotz Terminen, Zeitverschiebung und fremder Bettwäsche bei Dir bleiben kannst – mit kleinen Ritualen, liebevoller Selbstführung und einer Prise Alltagsmagie.
Denn wenn Du Dich selbst nicht verlierst, verlierst Du gar nichts.
PS: Was es mit dem Hotelflur und meinen nackten Füßen auf sich hatte – und warum es rückblickend das Beste war, was mir passieren konnte – das erfährst Du ganz am Ende. Versprochen.
Kennst Du das Gefühl, im Taxi zum Flughafen zu sitzen und plötzlich zu merken, dass Du vergessen hast zu atmen?
Also… bewusst zu atmen? So richtig?
Ich saß vor ein paar Wochen genau so da. Morgens um 5. Noch dunkel draußen. Koffer im Kofferraum, Laptop im Rucksack, Latte macchiato in der Hand. Und plötzlich war da dieses Gefühl von: „Ich bin zwar da, aber nicht wirklich anwesend.“
Was war los?
Ganz einfach: Ich war in meiner Reise-Autopilot-Routine.
Viele beruflich Reisende entwickeln feste Muster – sie geben vermeintlich Sicherheit, sparen Zeit und funktionieren.
Zum Beispiel:
„Ich arbeite unterwegs durch.“ Laptop aufklappen im Zug, Mails checken am Gate, Zoom-Call im Taxi.
„Ich esse, was schnell geht.“ Sandwiches, Snacks, Süßes – Hauptsache schnell, oft ohne echten Hunger.
„Ich gönn mir abends was.“ Hotelbar, Netflix, vielleicht ein Glas Wein oder zwei. Man ist ja alleine.
Diese Routinen sind nicht per se schlecht. Aber – und das ist entscheidend – sie wirken wie eine unsichtbare Fernbedienung, die Dich wegdrückt von dem, was Dir wirklich guttut.
Hier ein kleiner Selbstcheck:
Frage | Ja | Nein |
---|---|---|
Fühlst Du Dich nach einem Reisetag oft leer oder gereizt? | ☐ | ☐ |
Hast Du unterwegs kaum Zeitfenster nur für Dich? | ☐ | ☐ |
Isst Du häufig mehr oder ungesünder als zuhause? | ☐ | ☐ |
Lässt Du Deine Morgen- oder Abendroutine regelmäßig ausfallen? | ☐ | ☐ |
Wenn Du hier öfter „Ja“ ankreuzt – keine Panik. Das ist normal. Aber es zeigt, dass Deine Reisegewohnheiten gerade eher zerren als tragen.
Du kannst sie neu schreiben. Ohne Verzicht, ohne Druck, sondern mit kleinen, liebevollen Gewohnheitskicks – davon erzähle ich Dir gleich im nächsten Abschnitt.
„Ich habe keine Zeit für Routinen!“
Diesen Satz höre ich oft. Und weißt Du was? Ich habe ihn selbst jahrelang gedacht. Vor allem unterwegs.
Aber dann habe ich etwas entdeckt, das mein Leben verändert hat: Mikrogewohnheiten.
Mikrogewohnheiten sind winzig kleine Handlungen, die fast keine Zeit kosten, aber eine enorme Wirkung entfalten – besonders, wenn Du sie regelmäßig machst.
Ein Beispiel:
Nicht 30 Minuten meditieren – sondern einmal tief durchatmen vorm Check-in.
Nicht ein komplettes Journal führen – sondern einen Satz aufschreiben: „Wofür bin ich heute dankbar?“
Der Clou: Dein Gehirn liebt Wiederholung – nicht Dauer.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Sondern dran zu bleiben – auch wenn Du im ICE sitzt oder im Aufzug zum 12. Stock stehst.
Hier sind 3 Gründe, warum sie unterwegs besonders kraftvoll sind:
Sie geben Dir Struktur, wo sonst Chaos ist.
Ein fester Mini-Moment schafft Halt im unruhigen Reisetag.
Sie bauen Identität auf.
Jede noch so kleine Handlung sagt: „Ich bin jemand, der auf sich achtet.“
Sie machen Dich unabhängig.
Du brauchst kein Yoga-Studio, kein Tagebuch, kein WLAN. Nur Dich – und eine kleine Entscheidung.
Mikrogewohnheit | Wann? | Wirkung |
---|---|---|
1 bewusster Atemzug mit Hand auf dem Herzen | vor dem Boarding | Zentriert & beruhigt |
1 Schluck Wasser mit vollem Bewusstsein trinken | nach dem Aufstehen im Hotel | Erdend & erfrischend |
3 Sekunden lächeln (ja, wirklich) | beim Blick in den Spiegel | Dopamin-Kick garantiert |
1 Gedanke: „Was tut mir heute gut?“ | morgens im Bett | Selbstfürsorge aktivieren |
1 Satz Dankbarkeit im Handy notieren | abends im Hotel | Perspektive & Zufriedenheit |
Mikrogewohnheiten sind wie Reise-Anker für Deine Seele. Sie holen Dich zurück zu Dir – sanft, aber kraftvoll.
Und sie zeigen: Du brauchst keine perfekte Umgebung, um gut für Dich zu sorgen. Nur Dich selbst.
„Wenn ich heute überhaupt drei Minuten finde, ist das ein Wunder.“
Diesen Gedanken hatte ich einmal mitten im Trubel eines Messebesuchs. Mein Kalender war eng getaktet, mein Kopf voll, mein Körper müde. Aber weißt Du, was ich damals ausprobiert habe?
Ich habe mir genau diese drei Minuten genommen. Nicht mehr. Und danach war ich… nicht perfekt. Aber viel klarer.
Weil drei Minuten kurz genug sind, um keine Ausrede zuzulassen –
und lang genug, um Deine innere Welt zu verändern.
In drei Minuten kannst Du entweder:
drei E-Mails beantworten
drei Instagram-Stories schauen
oder: drei Minuten in Dich investieren
Darf ich Dir zeigen, wie das geht?
Setz Dich irgendwo hin – Bahnhof, Taxi, Hotellobby.
Leg beide Füße auf den Boden, Hände auf die Oberschenkel.
Atme 6 Mal tief ein und aus.
Zähle beim Einatmen „eins“, beim Ausatmen „zwei“… bis „zwölf“.
Sag innerlich: „Ich bin da. Ich bin sicher.“
➡️ Du wirst merken, wie sich Deine Herzfrequenz beruhigt.
Öffne die Notizen-App oder ein Stück Papier.
Stell Dir vor, Du „leer“st Deinen Kopf.
Schreib einfach alles runter, was Dir durch den Kopf geht. Ohne Struktur.
Lies es nicht durch. Nur raus damit.
Danach: Ein tiefer Atemzug. Löschen oder schließen.
➡️ Der Kopf fühlt sich freier an – und plötzlich ist wieder Platz für Fokus.
Leg eine Hand aufs Herz.
Frag Dich: „Was brauche ich gerade wirklich?“
Hör ehrlich hin.
Flüstere Dir selbst etwas Liebevolles zu – wie einer Freundin.
Lächle (auch wenn’s schwerfällt).
➡️ Du stärkst Deine Verbindung zu Dir – und gibst Dir genau das, was Du brauchst.
Diese Rituale sind keine Tricks.
Sie sind wie kleine Pausenknöpfe für Dein Nervensystem.
Sie erinnern Dich: Du bist mehr als Dein Terminkalender.
„Was packe ich ein, damit ich mich nicht selbst vergesse?“
Diese Frage stelle ich mir vor jeder Geschäftsreise. Früher habe ich immer nur an Technik, Kleidung und Unterlagen gedacht.
Heute packe ich auch mich selbst ein – durch kleine Dinge, die mich mit meinen Ritualen verbinden.
Denn: Ein stabiler Alltag beginnt mit einem stabilen Ich.
Und das darf gerne mitreisen.
Sie helfen Dir, schneller in neue Umgebungen „einzuchecken“.
Sie geben Orientierung, wenn alles fremd ist.
Sie signalisieren Deinem Nervensystem: „Hier bist Du sicher.“
Schon kleine Impulse reichen – vorausgesetzt, sie sind persönlich bedeutsam. Hier ein paar Ideen:
Gegenstand | Ritual-Idee | Wirkung |
---|---|---|
Kleines Notizbuch oder Karteikarten | 1 Satz Dankbarkeit pro Abend notieren | Fokus auf das Positive |
Lieblings-Teebeutel | „Ich nehme mir 5 Minuten für mich“ am Abend | Entspannung durch Ritual |
Augenkissen oder Schlafmaske | Mini-Meditation vor dem Einschlafen | Erdung & besserer Schlaf |
Gerollte Yogamatte oder Mini-Kissen | 3 bewusste Atemzüge am Morgen im Sitzen | Zentrierung für den Tag |
Ätherisches Öl (z. B. Lavendel, Orange) | 1 Tropfen auf dem Handrücken + 3 tiefe Atemzüge | Sofortiger Stimmungsanker |
Kleine Kerze oder Lichtquelle | Anzünden vor dem Schlafengehen | Übergang vom Außen zum Innen |
Dein Audiokurs auf dem Handy (offline!) | Hören im Zug, Flugzeug oder im Bett | Zurück zu Dir – jederzeit |
Natürlich musst Du nicht alles mitnehmen.
Ein Gegenstand, ein Ritual, ein Moment – das reicht oft schon, um Dich wieder mit Dir selbst zu verbinden.
Und das Beste: Diese Dinge passen in jeden Koffer. Auch in den mentalen.
Es war spät. Ich lag im Hotelbett, das Licht war aus. Nur mein Kopf war noch wach.
Und dann fiel mir wieder ein: Ich hab ja die Stimme dabei.
Die Stimme, die mich schon so oft zurückgeholt hat. Die nicht bewertet, nicht antreibt, sondern nur da ist.
Ich griff zum Handy, Kopfhörer rein – Play.
Zwei Minuten später war mein Atem tiefer, mein Herz ruhiger.
Ich war wieder bei mir.
Das war kein Zufall. Das war mein Audiokurs.
Du brauchst kein WLAN. Einfach auf dem Handy – jederzeit verfügbar.
Du brauchst keine Energie. Nur lauschen. Nicht mal antworten.
Du brauchst keinen Plan. Du drückst auf „Play“, und jemand nimmt Dich liebevoll an die Hand.
Gerade wenn Du viel allein unterwegs bist, kann eine ruhige Stimme, die Dich kennt (oder fühlt, als würde sie Dich kennen), ein echter Anker sein.
Situation | Empfehlung |
---|---|
Morgens vor dem Aufstehen | 3 Minuten Sequenz für Fokus & Klarheit starten |
Im Zug oder Flugzeug | Kopfhörer rein, Stress raus – auch bei Nebengeräuschen wohltuend |
Im Hotel vor dem Einschlafen | Abendimpuls oder Körperreise wählen – zur inneren Ruhe finden |
Zwischendurch, wenn Du „kippst“ | 1–2 Minuten Atemfokus oder Affirmation – sofortige Erdung |
Der Trick ist: Mach den Kurs zu einem Geschenk – nicht zu einer Aufgabe.
Du musst ihn nicht hören. Aber Du darfst. Und das ist der feine Unterschied.
✨ Wenn Du Lust hast, schau mal rein:
👉 Bleib bei Dir – Audiokurs für mehr innere Ruhe auf Reisen
Ganz für Dich. Ganz in Deinem Tempo.
Frage | Antwort |
---|---|
1. Was bedeutet „Mindful Business Travel“ genau? | „Mindful Business Travel“ bedeutet bewusstes, achtsames Reisen im beruflichen Kontext. Es geht darum, auch unterwegs bei Dir zu bleiben, gesunde Routinen beizubehalten, Stress frühzeitig wahrzunehmen und gezielt kleine Kraftquellen (wie Atempausen oder Micro-Rituale) zu nutzen. Damit führst Du Dich selbst auch auf Geschäftsreise — anstatt fremdgesteuert zu sein. |
2. Wie finde ich Zeit für Routinen, wenn der Tag völlig verplant ist? | Hier helfen kurze Gewohnheiten, die wenige Sekunden bis Minuten dauern – so genannte Mikrogewohnheiten und 3‑Minuten-Rituale. Ein bewusster Atemzug, ein Satz Dankbarkeit, ein kurzer Gedanke „Was tut mir gut?“ – diese winzigen Alltagsanker stabilisieren Dich auch an stressigen Tagen. |
3. Wie baue ich meinen Audiokurs unaufdringlich in den Alltag ein? | Mach ihn zum Geschenk – nicht zur Pflicht. Nutze ihn z. B. morgens zur Klarheit, im Zug bei Gedankenniszellen oder abends fürs Entspannen vor dem Einschlafen. Die einfache Formulierung "Du darfst ...“ statt „Du musst ...“ macht den Unterschied. |
4. Wie erkenne ich Gewohnheiten, die mir unterwegs eher schaden als helfen? | Ein kurzes Selbst‑Check-In hilft: Fühlst Du Dich abends gereizt oder leer? Liest Du Mails statt zu duschen? Isst Du unbewusst Snack statt richtig? Wenn ein paar dieser Punkte passen, dann zeigen sie Dir: Deine Routinen zerren – und können mit kleinen Impulsen neu geordnet werden. |
5. Was kann ich konkret in den Koffer packen, damit ich Rituale auch unterwegs leben kann? | Wähle einen persönlichen Ritual-Anker – z. B. ein kleines Notizbuch, Lieblings-Teebeutel, ein Augenkissen, ätherisches Öl oder eine Kerze. Sie sind Dein Anker in neuer Umgebung – geben Nähe, Pause und Verbindung. |
Weißt Du noch, wie alles begann?
Mit mir. Barfuß. Auf dem Hotelflur.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich dort hingekommen war. Aber heute weiß ich: Mein Körper hatte mir ein klares Signal geschickt.
Ein letzter Versuch, mich wachzurütteln.
Nicht für die Meetings. Nicht für die Mails.
Sondern für mich selbst.
Damals war das der Moment, in dem ich beschlossen habe:
Nie wieder will ich mich selbst unterwegs verlieren.
Und weißt Du was?
Du musst das nicht erst erleben, um es anders zu machen.
Du hast heute schon einen ersten Schritt getan – Du hast gelesen, gefühlt, verstanden.
Dass Gewohnheiten unterwegs keine starren Pläne sind, sondern liebevolle Anker.
Dass Rituale Dich nicht binden, sondern befreien.
Dass Achtsamkeit kein Luxus ist, sondern Deine stärkste Ressource.
Wähle eine kleine Gewohnheit aus diesem Artikel. Nur eine. Und nimm sie mit – in Deinen nächsten Reisetag.
Vielleicht ist es ein Atemzug am Gate. Ein Satz Dankbarkeit im Hotel. Oder ein paar Minuten mit meinem Audiokurs.
Denn alles, was Du brauchst, trägst Du längst in Dir.
Du musst es Dir nur erlauben.
Deine Anna
P.S.: Ich hab übrigens die richtige Hoteltür damals wiedergefunden. Aber nicht sofort. Ich bin noch ein bisschen barfuß durch den Flur gelaufen – und das war irgendwie auch schön.
Denn zum ersten Mal seit langem… war ich wirklich da.
👉 Mehr Routinen für unterwegs findest du auf meiner Übersichtsseite: Reise-Routinen entdecken
ÜBER DEN AUTOR
Anna Kammerer
Ich bin nicht hier, um dich zu motivieren – sondern um dich zu verstehen.
Ich kenn das Gefühl, motiviert anzufangen… und dann doch wieder aufzuhören.
Nicht, weil ich's nicht ernst meinte – sondern weil der Alltag lauter war.
Heute baue ich keine perfekten Routinen mehr.
Ich baue kleine, einfache Gewohnheiten, die wirklich zu mir passen.
Und genau darum geht’s hier: Impulse, die sich leicht anfühlen – aber tief wirken.
Wenn du das Gefühl kennst, immer wieder bei Null zu starten:
Du bist hier genau richtig. 💛
WEITERE BLOGARTIKEL
Sag öfter „Nein“ – ohne schlechtes Gewissen!
Hol dir den kostenlosen Guide „7 kleine Neins“ mit
3-Minuten-Übungen für mehr Selbstwert und innere Ruhe.
© 2025 Anna Kammerer
JA, SENDE MIR DEN KOSTENLOSEN GUIDE ZU
Hinweis: Deine Daten sind bei uns sicher, und Spam gibt es garantiert nicht. Diese Infos sind so wertvoll, dass sie dir schnell Geld bringen können. Gib einfach deine beste E-Mail-Adresse an, damit du nichts verpasst!